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Jo b Me n s c h 10 | w w w c o m p u t e r - a u t o m a t i o n d e · 0 4 -2 5 Feedback neu gedacht von Dr Thomas Hancil und Anne Caspari Bi ld s to ck ad ob e c om Lum os sp Ursprünglich aus der Kybernetik stammend hat sich Feedback als Instrument für Coaching und Führung etabliert Doch das traditionelle Modell das auf klaren Korrekturen und externen Maßstäben beruht stößt an seine Grenzen Warum es oft mehr schadet als nützt – und wie ein nichtdirektiver Ansatz bessere Ergebnisse liefert Der Begriff „Feedback“ beschreibt einen Mechanismus bei dem das Ergebnis eines Prozesses in den Prozess selbst zurückgeführt wird um sein zukünftiges Verhalten zu beeinflussen Diese Konzepte wurden insbesondere im 19 und 20 Jahrhundert entwickelt als Ingenieure und Wissenschaftler nach Möglichkeiten suchten Systeme wie Maschinen oder elektrische Schaltkreise zu steuern Dieses kybernetische Feedback-Modell wurde als Metapher auf menschliche Systeme übertragen und hat seither das Denken über Leistungsverbesserung beeinflusst Heute dient Feedback als Instrument für Coaching kontinuierliche Verbesserung und Führungsentwicklung Dieses Modell setzt klare messbare Ziele definiert Korrekturmaßnahmen und ermöglicht iterative Verbesserungen Zugrunde liegt eine Sichtweise die stark mit dem Verständnis der Welt des Menschen übereinstimmt – vielleicht spiegelt sie die logischen iterativen Prozesse wider die wir in der Softwareentwicklung und im Systemmanagement verwenden Während ein auf der Kybernetik basierendes Feedback-Modell von einer stabilen Umgebung ausgeht in der Ursache-Wirkungs-Ketten vorhersehbar sind und die menschliche Entwicklung wie ein weiteres zu optimierendes System behandelt erfordern komplexe menschliche Interaktionen einen anderen Ansatz Im Umgang mit intrinsischen menschlichen Qualitäten emergenten Eigenschaften nichtlinearer Prozesse und Beziehungsdynamik greift das Modell zu kurz Schwächen des kybernetischen Modells Der inhärent reduktionistische Ansatz geht davon aus dass alles als richtig oder falsch eingestuft werden kann Leider ist eine solche eindeutige Bewertung oft nicht möglich und führt zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit und des Unbehagens wenn die Person die das Feedback erhält damit konfrontiert wird Was wirklich stört ist das Gefühl missverstanden zu werden nicht in der eigenen Identität erkannt zu werden und wenn Verhalten isoliert betrachtet wird Dieses Gefühl der Ungerechtigkeit beim Erhalten von Feedback beruht auf im Grunde auf zwei Aspekten • Dem einfachen kybernetischen Schwarz-Weiß-Modell das davon ausgeht dass klar ist was die richtige und was die falsche Lösung ist die einfach und klar kommuniziert werden kann • der retrospektiven Kohärenz bei der wir dazu neigen vergangene Ereignisse als vorhersehbarer und eindeutiger zu betrachten als sie es damals tatsächlich waren Das bedeutet dass die Person die das Feedback gibt Situationen im